Max Braun

Max Braun, 1890 – 1951. Unternehmer und Erfinder. Kam aus dem ländlichen Ostpreußen. Arbeitete vor dem 1. Weltkrieg in Berlin (u. a. bei AEG und Siemens), erwarb Kenntnisse in Maschinenbau und Elektrotechnik und gründete 1921 eine eigene Werkstatt für Apparatebau; 1928 erstes Fabrikgebäude in Frankfurt; 1929 erstes Radio. Bereits in den 30er Jahren internationale Ausrichtung von »Braun Radio«. In den 40er Jahren Produktion einer Dynamo-Taschenlampe, ab 1950 Haushaltsgeräte und Rasierer.

Max Braun wurde in Ostpreußen geboren. 1921 gründete er die Firma Braun als kleines Maschinenbauunternehmen in Frankfurt am Main. Zwei Jahre später begann er Komponenten für Funkgeräte zu produzieren und versorgte so die noch sehr junge Funkgeräteindustrie.
Im Jahr 1928 ermöglichte der Erfolg seines Unternehmens den Umzug in ein größeres und moderneres Gebäude in der Idsteiner Straße, Frankfurt am Main.

1929 entwickelte Max Braun komplette Funkgeräte-Sets, indem er als einer der ersten, Empfänger und Lautsprecher zu einer Einheit kombinierte. Die Firma wuchs weiter und war 1932 eine der ersten Unternehmen, welches sowohl Radio als auch Plattenspieler in einer Einheit integrierte.
1934 wurde die Marke Braun veröffentlicht. Das Logo mit dem hochskalierten „A“ wurde entwickelt und ist noch heute fester Bestandteil der Firmenidentität.
Aufgrund Max’ Pionierarbeit bei der Entwicklung eines batteriebetriebenen tragbaren Radios, erhielt Braun auf der Weltausstellung 1937 die Auszeichnung „Für besondere Leistungen in der Phonographie“.

Unter der Leitung von Max Braun und der Unterstützung seines Sohnes Artur begann die Entwicklung des ersten Braun Elektrorasierers. Auch die erste Haushaltsgerätelinie der Firma wurde von Max auf den Markt gebracht.

Nach dem Tod von Max Braun im Jahre 1951 übernahmen seine Söhne Artur und Erwin die Leitung des Unternehmens und führten das Lebenswerk ihres Vaters weiter.


Fritz Eichler

Fritz Eichler, 1911 – 1991. Kunsthistoriker, Maler, Regisseur und Design-Organisator. 1935 Promotion in Theaterwissenschaften. Seit 1953 freischaffend, 1955 – 1978 fest bei Braun; war bis 1990 im Aufsichtsrat. Enger Freund und Berater von Erwin Braun. Innerhalb kurzer Zeit wurde »Dr. Ei« oberste Instanz in ästhetischen Fragen. Zuständig für die Kontakte zur Hochschule für Gestaltung in Ulm. Sah das Braun Design, dessen Spiritus Rector er war, als ein in einen kulturellen Rahmen eingebettetes, interdisziplinäres Projekt, angesiedelt zwischen Technik, Werbung und Marketing – wobei er selber als Vermittler agierte, insbesondere zwischen Kommunikation (Wolfgang Schmittel) und Produktgestaltung (Dieter Rams). Anfangs auch Produktgestaltung; kümmerte sich durchgehend um die Farbgebung, z. B. auch beim SK 4 und beim Rasierer sixtant. Meilenstein: Radio SK 1 mit Artur Braun.

Der 1911 geborene Eichler studierte Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in München und Berlin. Von 1945 bis 1963 arbeitete er im Theaterdesign und in der Werbebranche.

1954 wurde Eichler von Erwin Braun beauftragt, die Werbekonzepte von Braun zu verbessern. Er baute eine Abteilung für Design und Kommunikation auf, schuf so einen internationalen Ruf für gutes Design und brachte die Firma an die Spitze aller Designunternehmen.

Eichler prägte die frühen Jahre des Braun Designs. Zusammen mit Otl Aicher, einem Grafikdesigner der Hochschule für Gestaltung Ulm, gestaltete er den revolutionären Messestand auf der Düsseldorfer Rundfunkausstellung im Jahre 1955. Der Messestand war für Braun sowie für das gesamte deutsche Industriedesign ein Wendepunkt und der Durchbruch zum Neuen Funktionalismus.

Zusammen mit Artur Braun entwarf Eichler das Radio SK 1/2. Ein Meilenstein, mit welchem Braun 1955 den neuen, ganzheitlichen Designansatz einführte. Das SK 1/2 und sein Nachfolger, das SK 25 aus dem Jahr 1961, sind nach wie vor Eichlers berühmteste Beiträge zu Designwelt.

Bis zu seinem Tod im Jahre 1991 entwickelte er das Produkt- und Kommunikationsdesign der Firma Braun weiter.

Artur Braun

Artur Braun, geb. 1925. Sohn von Max Braun. Unternehmer, Techniker und Erfinder. Lernte nach dem Abitur Elektromechanik im väterlichen Betrieb. Führte mit seinem Bruder Erwin von 1951 bis 1967 die Firma und unterstützte ihn bei der Neugestaltung des Unternehmens; zuständig für die entwicklungstechnische Seite und Produktionsfragen.

Erwin Braun

Erwin Braun, 1921 – 1992. Sohn von Max Braun. Unternehmer, Kunstliebhaber und Jazzfan; wird von Zeitgenossen als feinsinniger und zielstrebiger Mensch beschrieben. 1946 -1949 Studium der Betriebswirtschaft. Führte nach dem Tod des Vaters mit seinem Bruder Artur 1951 – 1967 die Firma. War die treibende Kraft des Projekts Braun-Design, das er wie sein Freund und Berater Fritz Eichler als Teil eines umfassenden, integrierten Konzepts sah, zu dem neben innovativer Technik insbesondere auch das Erscheinungsbild (Wolfgang Schmittel) und die Produktgestaltung (Dieter Rams) zählten. Zu seinen Freunden gehörten Künstler wie Arnold Bode, Designer wie Otl Aicher, Hans T. Baumann, Hans Gugelot, Herbert Hirche und Peter Raacke sowie der Unternehmer Philip Rosenthal. Stiftete den BraunPreis. Nach seinem Ausscheiden widmete er sich der Medizin, seiner eigentlichen Neigung; seit 1988 “Dr. med«.

Max Bill

Max Bill was born in Winterthur, Switzerland, in 1908. After training at the Zurich Kunstgewerbeschule he was at the Bauhaus in Dessau, Germany, from 1927 to 1929. He returned to Switzerland and was an architect, decorator, graphic designer, sculptor, journalist and designer. In all these fields he has written essays, taught and held lectures. He was a member of CIAM (Congrès International d’Architecture Moderne) and UAM (Union des Artistes Modernes). In 1951 he was the co-founder of Ulm’s Hochschule für Gestaltung and headed the architecture and design sections. He was a member of the Institut d’Esthéthique Industrielle in Paris, the DWB (Deutscher Werkbund), the BSA (Bund Schweizer Arkitekten), the AIA (American Institute of Architects) and Switzerland’s Oeuvre association. In 1967 he taught environmental design at the Staatliche Hochschule für Bildende Kunste in Hamburg. He is a member of the Berlin Academy of Fine Arts and the Flemish Royal Academy of Science, Literature and Art. He is an honorary consultant for Unesco. He has received many awards and prestigious honors in his career.

Marcel Breuer

Marcel Breuer, geboren 1902 im ungarischen Pécs. Nach einem abgebrochenen Kunststudium studierte er von 1920 bis 1924 am Staatlichen Bauhaus Weimar. Von 1925 bis 1928 übernahm er die Leitung der Tischlereiwerkstatt am Bauhaus, das inzwischen nach Dessau umgezogen war. In dieser Zeit war er stark vom Konstruktivismus und De Stijl geprägt und entwickelte einige wegweisende Möbelentwürfe aus Stahlrohr. 1928 ging Breuer nach Berlin, wo er vorwiegend im Bereich Innenarchitektur tätig war. Ab 1931 unternahm er eine Reihe von Reisen, bevor er ab 1932 in der Schweiz an mehreren Aluminiummöbelentwürfen arbeitete. 1935 zog Breuer nach London und war dort als Architekt tätig. 1937 erhielt er eine Professur für Architektur an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts/USA, und eröffnete dort später gemeinsam mit Walter Gropius ein Architekturbüro. 1946 gründete Marcel Breuer sein eigenes Studio in New York und realisierte zahlreiche Entwürfe in Europa und in den USA. Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten und Gestalter der Moderne. Marcel Breuer starb am 1. Juli 1981 in New York.

Andrea Branzi

Andrea Branzi was born in 1938 in Florence, where he received his degree in architecture.
Together with Corretti, Deganello and Morozzi, he founded the avant-garde group, Archizoom, with which he participated in the radical architecture movement. With this group he took part in the 1972 show at the New York Museum of Modern Art: “Italy: The New Domestic Landscape.” During that period he also wrote editorials for Casabella.
From 1974 to 1976 he concerned himself with Global Tools, a Free School for Individual Creativity.
In the late 1970s he set up CDM, a Milan-based group of design consultants; with it, he worked on the concept of primary design, environmental decoration and color design for industry. In 1977 he coordinated–for CentroKappa–the exhibit and book Il design italiano degli anni Cinquanta. Right from the outset he worked with Studio Alchimia (he designed furniture and objects, prepared shows and publications) and Memphis.
Andrea Branzi is reputed to be one of the lead players in New Italian Design because of his intensive designing and theorizing which has appeared in many publications, including La Casa Calda. Esperienze del Nuovo Design Italiano (1984), Animali Domestici (1987), Pomeriggi alla Nuova Industria (1988).
He has contributed to the leading architectural and design reviews and from 1983 to 1987 he directed Modo. Two issues of Space Design and Japan Interior Design were devoted entirely to his work. He also teaches, holding numerous lectures at universities in Italy and abroad. Since 1983 he has been Cultural Director of Domus Academy in Milan, the postgraduate design school.
Andrea Branzi has had many one-man shows at the Milan Triennale and at galleries and museums worldwide, such as Lijbanam Centrum, Rotterdam; CAYC, Buenos Aires; Musée St. Pierre, Lyon; Musée des Arts Décoratifs at the Louvre, Paris. All his projects were acquired in 1982 by the Communication Study Center and Archives at the University of Parma. In 1987 he won the Compasso d’Oro/ADI prize for his entire career.

Joe Colombo

After studying at the Brera Academy and Milan Polytechnic, he was active as a painter, architect, graphic artist and industrial manager. From 1960 he devoted himself exclusively to design: in 1968 he organized a section for the XIV Triennale presenting new ideas in design and interior decoration: among these, his “Programmable System for Living”.

In 1972, the exhibition “Italy: The New Domestic Landscape” at the M.O.M.A. in New York included his design for a “Global Furnishing Unit”; a number of his pieces are in the M.O.M.A. design collection. In 1984 the Musée d’Art Moderne in Villeneuve d’Ascq (France) held a retrospective of his work.