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Panton Chair

Rendering von zwei Panton Chairs
“panton” by Peter Guthrie is licensed under CC BY-NC-ND 2.0

Hersteller

Vitra

Jahr

1967

Land

Schweiz

Material

Kunststoff

Ein britisches Topmodel, zwei möbelbegeisterte Schweizer, zwei deutsche Chemie-Giganten und ein hartnäckiger Däne – das waren die Zutaten für ein Möbelstück, das heute als Ikone der Pop-Art gilt. Der Däne hieß Verner Panton. Schon als Student der Kunstakademie in Kopenhagen zeichnete er seinen bekannten Stuhl: ein elegantes „S“, freistehend wie eine Skulptur und dennoch praktisch nutzbar. Einen interessierten Hersteller fand er jedoch lange Jahre nicht. Als Material wollte Panton gefärbtes Plastik einsetzen. Der Designer war fasziniert von den Möglichkeiten der neuartigen Kunststoffe, der völligen Freiheit bei Form und Farbe. Zwei Möbelfans aus der Schweiz, Willi und Rolf Fehlbaum, ließen sich schließlich von der Idee des „hinterbeinlosen“ Plastikstuhls anstecken.

Mit einem Kunststoff, den der Chemie-Riese Bayer Mitte der 1960er Jahre entwickelte, ging der Plastikstuhl so 1967 in Produktion. Ein zweiter neuer Kunststoff, diesmal von BASF, ermöglichte kurze Zeit später, dass Pantons Traumstuhl als erstes Sitzmöbel überhaupt durchgehend aus einem Material in einem Guss produziert werden konnte. Für Verner Panton brachte der bunte Kunststoffstuhl endgültig den Durchbruch. Er erhielt Aufträge als Inneneinrichter, unter anderem für die poppig-orange Kantine des Spiegel-Verlags in Hamburg, die heute unter Denkmalschutz steht.

Einer der ersten Panton Chairs ist im Museum of Modern Art in New York ausgestellt. 1995 sorgte ein Cover der Vogue für Furore, auf dem sich Kate Moss freizügig auf dem Pop-Art-Stuhl räkelt. Auch heute hat der Stuhl nichts von seiner Faszination verloren. Die beiden Chemie-Riesen werben noch immer mit dem Panton Chair für ihre Kunststoffe. Die beiden möbelbegeisterten Schweizer bauten die Firma Vitra auf und haben mit dem Panton Chair einem Klassiker des modernen Möbeldesigns den Weg bereitet – es gibt ihn inzwischen sogar als Mini-Version für Kinder. Und Topmodel Kate Moss? Die hat ihn wahrscheinlich im Wohnzimmer.

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