Aus den Büros ist er längst nicht mehr wegzudenken: der Alu Chair EA 107 von Charles und Ray Eames. Das vielseitige Büromöbel gehört zur 1958 entworfenen Aluminium Group mit verschiedenen Drehstühlen. Sie alle basieren auf demselben Prinzip: Der Bezug wird in seitlichen Aluminiumprofilen befestigt. Er ist damit kein Hülle, sondern ein tragender Teil der Struktur. Die Aluminiumkonstruktion bleibt deutlich sichtbar und verleiht dem Stuhl sein charakteristisches Aussehen.
Charles und Ray Eames hatten eine ganz besondere Philosophie: Das amerikanische Designer- und Architektenpaar machte es sich zur Lebensaufgabe, Möbel zu entwickeln, die sich am Menschen und seinen Grundbedürfnissen orientieren. Dafür experimentierten sie in ihrem Atelier in Kalifornien mit verschiedensten Materialien und Verarbeitungstechniken. Sie suchten zeitlebens Lösungen, die ebenso alltagstauglich wie optisch ansprechend sind. Die Aluminium Group ist eines der Resultate: Der frei gespannte Bezug von Sitzfläche und Rückenlehne passt sich optimal der Körperform an und bietet so höchsten Komfort. Sowohl technisch als auch formal war die Aluminium Group Ausgangspunkt für viele weitere Experimente und Entwürfe der Eames. Mit ihren hoch funktionalen Entwürfen in Verbindung mit zeitloser Formensprache prägte das Paar die Designkultur im Nachkriegsamerika wie kein zweites.
Heute gehört der Alu Chair zu den bedeutendsten Möbelentwürfen des letzten Jahrhunderts. Als Beispiel für hervorragendes, praktisches Design hat der Bürostuhl sogar seinen Platz im New Yorker Museum of Modern Art gefunden. Ursprünglich für Außenräume entwickelt, ist die gesamte Kollektion mit ihren Bezügen aus Leder, Netzgewebe oder Hopsak besonders langlebig.